Privatfahrt Borussia Dortmund gegen FC Bayern am 10.11.2018

Nachtrag zur Fahrt nach Dortmund zu Gast bei den Zecken am 10.11.2018

 

Da unser Fanclub wie in den letzten Jahren (meines Wissens nach) glücklicherweise acht Karten für ein Auswärtsspiel unserer Bayern zugeteilt bekommen hat, habe ich mir zum neuen Jahr noch einmal gedacht einen Nachtrag zum Spiel und der An- sowie Abreise zu verfassen.

 

Unser Fanclub hat diese Saison glücklicherweise Karten für das Bundesligatopspiel gegen unseren (in den letzten Jahren abgeschlagenen) Dauerrivalen Doofmund zugeteilt bekommen und so machten sich einige Mitglieder unseres Fanclubs privat organisiert auf den Weg nach Dortmund. Da es wie schon erwähnt das Topspiel der Liga ist, findet dieses aufgrund der Einschaltquoten am Samstagabend (es gibt schlechtere Zeiten) statt. Deshalb ging es mittags sehr entspannt gegen 12:00 – 12:30 h mit dem privaten PKW von Niederbrechen los in Richtung Ruhrpott. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Limburg, wo der letzte unserer Autobesatzung eingeladen wurde, ging es (bei manchen noch sehr zermatscht vom Abendprogramm des vorherigen Tages) zügig voran.

Über die Fahrt lässt sich nicht allzu viel berichten. Es war sehr entspannt und mit der redseligen Truppe wurde bei einem kühlen Maurertod über Gott und die Welt und natürlich unseren Fußball und Verein diskutiert und spekuliert. Für unsere Roten lief es ja in den letzten paar Wochen nicht optimal und viele spekulierten auf eine Klatsche gegen die schwarz-gelbe Pest, doch dazu später mehr.

Frühzeitig in Dortmund am Gästeparkplatz angekommen, machten wir uns auf in Richtung Stadion, wo wir wie gewohnt im uns bekannten „Stadion Rote Erde“ Halt machten und uns die Zeit bis zur Stadioneröffnung bei fußballtypischem Speis und Trank (wobei das ausgeschenkte Brinkhoff schäbig ist und keinen Trinkgenuss mit sich bringt, hatte es doch wenigstens die vollen Umdrehungen und nicht wie bei Stadionbier heutzutage üblich reduzierte Volumenprozent) vertrieben. Im „Stadion Rote Erde“ trafen wir dann letztendlich auch noch unseren Freund und Kassierer Stefan mit Anhang und unterhielten uns in ruhiger Atmosphäre bis es schließlich zum Stadion ging.

Am Stadion angelangt trennten sich dort unsere Wege aufgrund unterschiedlicher Eingänge auch schon wieder. Da der potthässliche, gelbe Plastikbomber (mit Namen Mannschaftsbus) seine Einfahrt unmittelbar neben dem Gästeeingang hat, wurde dieser standesgemäß mit unmissverständlichen Gesten und Beleidigungen „begrüßt“.

Im Stadion angekommen wurde das Spiel pünktlich um 18:30 h angepfiffen und das Stadion war natürlich, wie bei Bayernspielen üblich, ausverkauft. Da letzte Saison im Gästeblock ordentlich Pyro gezündet wurde, was eine grandiose Stimmung mit sich zog und unsere Mannschaft hat letztendlich ja auch gewonnen (wie wir aber alle natürlich wissen), wurde den Gästefans ein komplettes Materialverbot auferlegt und sogar Zaunfahnen der Fanclubs verboten (Freiheit für die Kurve!!!). Das hat die Ultras der Schickeria natürlich nicht davon abgehalten die eigene Große Zaun- sowie Schwenkfahne mit in den Block zu bekommen und als Dank wurde trotz dieses Verbots und strikteren Kontrollen die Antwort in Form von Wunderkerzen für Erwachsene gegeben (alle Jahre wieder).

Das Spiel verlief in der ersten Halbzeit sehr gut für unsere Mannschaft und wir hatten das Ungeziefer fest in unserer Kontrolle und eben auch die mehr als verdiente Führung erlangt. Die Mannschaftsleistung war seit längerer Zeit mal wieder gut, man musste sich lediglich die Frage stellen warum es nicht auch gegen unattraktivere Gegner so geht. Die großgelobte aber braun befleckte (jeder der sich etwas mit dem Thema befasst hat sollte um den Einfluss rechter Gruppen in Dortmund und die Verstrickung in die Neonazi-Szene der BXB-Ultras wissen) doofmunder gelbe Wand war tot. Die Fahnen waren eingerollt und gesungen wurde nur auf unserer Seite (da fragt man sich auf wen die Floskel Event- (Hype-) Fans zutrifft). Wie im Spielverlauf zu sehen, hat der Schiedsrichter die gute Mannschaftsleistung unserer Truppe mit einer drastischen Fehlentscheidung zunichte gemacht. Wenn ein Torhüter im Fünfmeterraum (dem Hoheitsgebiet des Keepers, in dem normalerweise alles zugunsten des Hintermanns abgepfiffen wird) nicht mehr zum Ball gehen darf kann man ihn auch direkt auf der Bank lassen und mit 11 Feldspielern zur Tat schreiten (zumal Reus keine Chance auf einen Torabschluss mehr hatte und nur das Foul gefordert hat, der Pfiff erst nachdem der Ball im Aus war geschah, etc.).

Der Foulelfmeter wurde natürlich verwandelt und siehe da, die Pottasis konnten wieder das Maul aufreißen. Dementsprechend änderte sich der Spielverlauf natürlich drastisch und es war ein Hin und Her der Gefühle und Torchancen. Wir konnten die erneute Führung erlangen und die Stimmung kochte hoch, sodass man unter dem Dach bei angenehmen Temperaturen sogar die Jacke ablegen konnte ohne zu frieren.

Der restliche Spielverlauf ist wohl bekannt und wird von mir nicht weiter erwähnt, jedoch bleibt noch zu sagen, dass es immer wieder erstaunt wie wenig Intelligenz und Menschenverstand sich auf den Tribünen des BXB tummelt. Da werden volle Bierbecher auf Leute geworfen, die (im Gegensatz zu mir und der Truppe die in der Reihe hinter uns euphorisch bei der Sache waren) auf ihrem Sitzplatz sitzen und keinerlei Reaktion gegenüber den Provokationen und Beleidigungen der Heimasis gezeigt haben. Als diese Personen dann von anderen Fans verteidigt wurden und zurückgeschmissen wurde, kam natürlich der Ordnungsdienst und wollte die bösen Gästefans aus dem Verkehr ziehen. Da blieb es nur Tod und alles erdenklich Schlechte den BXB-Anhängern zu wünschen und wild gestikuliert und beleidigt wurde im Anschluss daran natürlich trotzdem.

Enttäuscht und Verärgert über den Ausgang des Spiels und der miserablen Spielführung (nicht nur am Elfmeter festzumachen, unsere Roten mussten die Zecken nur anhusten, die lassen sich fallen und bekommen das Foul, andersrum wurde aber vieles durchgehen lassen) machte man sich auf den Weg zum Parkplatz und dank der wirklich guten Verkehrsanbindung in Dortmund direkt ohne langes Warten auf die Autobahn Richtung Heimat. Auf der Rückfahrt wurde natürlich leidenschaftlich über das Spiel, die Einzelleistungen der Spieler (besonders herauszuheben Hummels), die Leistung des Schiris und die Elfmeterentscheidung diskutiert. Hierbei sei allerding ein besonderes Lob an alle Anwesenden ausgesprochen, denn die Diskussion verlief trotz unterschiedlicher Meinungen sehr sachlich und nach den in Deutschland geltenden Höflichkeitsformen.

Gegen 24:00 h erreichten wir unsere geliebte Heimat und der Tag musste anschließend erst einmal verarbeitet werden.

 

 

Dies ist ein informelles Gedächtnisprotokoll des Beisitzers Yannik Neukirch und enthält eigene Meinungen und Ansichten, welche nicht zwingend der Allgemeinheit oder allen anderen Anwesenden dieser Busfahrt entsprechen.