Busfahrt FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt am 18.05.2019

Bericht der Busfahrt nach München gegen Eintracht Frankfurt am 18.05.2019

Zum großen Saisonabschluss in München ging es für unseren Fanclub wie gewohnt vom Bahnhof Niederbrechen in Richtung Süden. Leider hatten wir diese Saison das Pech, dass zwei der von Bayern zugeteilten 5 Spiele auf einen Sonntag fielen und somit nicht interessant für eine Busfahrt nach München gewesen sind. Dennoch war unser Fanclub auf allen zugeteilten Spielen vertreten und als Entschädigung gab es ja Karten für Dortmund in der Hinrunde (Ergebnis mal ausgenommen). Sei es gegen die Schwabenärsche im Auto mit vier Leuten oder gegen den Karnevalsverein aus Mainz mit zwei Neunern, wir waren dabei!

Nun zurück zum letzten und für uns alles entscheidenden Spieltag, denn unsere Jungs machten es mächtig spannend im Meisterrennen. Der Bus fuhr aufgrund der deutschen Überpünktlichkeit bereits um viertel vor 6 Uhr in Niederbrechen ab. Nach kurzem Halt in Bad Camberg, Medenbach, Frankfurt Flughafen und Weißkirchen, um den Bus noch voll zu machen, ging es nur noch in eine Richtung und die hieß Süden.

Der Verkehr war recht angenehm, wir hatten es schon deutlich schlimmer erwischt, kamen aber auch schon schneller voran. Lediglich zwei Baustellen hielten uns etwas auf. Ausgenommen der Rast in Geiselwind fuhren wir durch und erreichten gegen 13 Uhr den Busparkplatz Süd des Stadion Fröttmaning.

Es war zum krönenden Abschluss der Saison auch mal a gscheits Bier an Board und das nie erreichte Münchner Augustinerbräu lief so gut die Kehle runter, dass für nach dem Spiel nur noch ein paar Restflaschen kalt standen.

Dann ging es bei sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein Richtung Stadion über die Esplanade und die Vorfreude auf das Fußballfest was bevorstehen sollte war riesig, schließlich wollten wir an diesem Tag das Suppenhuhn gerupft sehen. Die Tafel war gedeckt für einen grandiosen Fußballtag. Bis auf ein paar immer vorhandene Zweifler war man siegessicher und ohne Zweifel, dass unsere Jungs uns wieder zum Titel schießen würden und das zum ersten Mal seit Erbau der Arena zu Hause. Für die Stehplätze hat unser Fanclub die Süd bekommen, was umso mehr Lust auf das Spiel machte, da es um alles ging und die Stimmung aufgrund der großen Emotionalität besonders stark erwartet wurde. Diese Annahme wurde gestärkt dadurch, dass die Südkurve vor dem Spiel zum Einsingen hinter der Kurve aufgerufen hat und damit schonmal einen Vorgeschmack auf das Spiel lieferte. Im Fall der Fälle, dass die Mannschaft nicht rund läuft, müssten wir sie eben zum Sieg und damit zum Titel schreien.

Außerdem wurden an diesem letzten Bundesligaspieltag drei echte Vereinslegenden (besonders meiner Generation) verabschiedet. Mit dem stimmungsvollen Brasilianer Rafinha, dem impulsiven Franzosen Ribéry und dem überehrgeizigen Holländer Robben, gehen dem deutschen Fußball große Persönlichkeiten und Leistungsträger für den internationalen Erfolg unseres FC Bayern (und damit gleichzeitig der Fünfjahreswertung für die Bundesliga) verloren.

Es blieb daher nur zu sagen: obrigado Rafa; merci Franck und dank je wel Arjen, was die Südkurve dann auch beim Einlauf der Mannschaften mit einer Abschiedschoreo für Robbéry und während dem Spiel mit Spruchbändern für Rafa taten.

Kommen wir nun zum sportlichen Teil dieses Berichts. Das Spiel hatten wir nach einem kurzen anfänglichen Hin und Her fest im Griff und so gingen wir überraschend früh mit 1:0 in der 4´ Spielminute durch eine schöne Direktabnahme von King Coman und Vorlage von Müller gegen die Laufrichtung des Keepers in Führung. In der Folge nahm die Dominanz aufgrund der Führung natürlich nicht ab, aber Chance um Chance blieben am besten Frankfurter des heutigen Tages Kevin Trapp hängen oder wurden durch ungenaue letzte Zuspiele oder Abschlüsse schlichtweg versemmelt. So trudelte das Spiel dann mit einer dennoch souveränen 1:0 Führung in die Halbzeit.
Kurz nach Wiederanpfiff der zweiten Halbzeit kam es wie es kommen musste und die blöden Zwietrachter haben in der 50´ Spielminute nach zwei Ecken in Folge durch ein Billiard-Tor den Ausgleich erzielt. Die Frankfurter wissen wohl selbst nicht wie sie dieses Tor zu Stande gebracht haben, liefen sie nach dem Europa-League Aus nur noch rum wie Falschgeld.

Die Stimmung wurde in weiten Teilen der Arena dadurch aber nicht großartig getrübt, so machte zumindest die Südkurve weiter Stimmung und das schlug vielleicht sogar auf die Mannschaft um, oder es war einfach der pure Siegeswille unsere drei Triple Helden gebührend zu verabschieden und die schnelle Antwort kam schon drei Minuten später mit einem Tor in der 53´ Spielminute zum 2:0 durch Alaba, der nach einem Distanzschuss von Müller nicht abschaltete und den Abpraller nach vorne vom Torhüter rechts einschob, die Stimmung kochte dadurch natürlich nochmals hoch.
Danach führte sich die Dominanz unserer Jungs fort und der Sieg war gefühlt nur noch Formsache. Und so kam es, dass bereits in der 58´ Spielminute die Führung auf 3:1 ausgebaut wurde. Sanches (der bereits in der ersten Halbzeit verletzungsbedingt für Leon Goretzka eingewechselt wurde) wurde von Coman an die Grundlinie geschickt, wo dieser mit einer Schusstäuschung einen Frankfurter ins Toraus rutschen ließ, um dann den Ball mit rechts an Trapp vorbei aus spitzem Winkel ins lange Eck einzuschieben. Damit war die Sache dann endgültig geritzt und die insgesamt 29ste Meisterschaft und die siebte in Folge ging nach München, in die Hauptstadt des deutschen Fußballs.

Nach der komfortablen Führung und dem blinden Aktionismus der Frankfurter kamen die Highlights dieses Spieltages und somit wurde König Franck in der 61´ Spielminute, so laut wie wahrscheinlich noch nie ein Spieler zuvor im neuen Stadion, auf dem Rasen empfangen. Ebenso wie nur kurze Zeit später auch unser Mister Wembley Arjen Robben, der in der 67´ Spielminute das Feld betreten durfte, unter tosendem Applaus und mit einem Uhrschrei seines Namens empfangen wurde.
Man könnte meinen, dass der emotionale Abschied nicht mehr besser werden konnte, aber dem war am heutigen Tag nicht so.

Franck Ribéry krönte seine Karriere beim FCB mit einem echten Traumtor in der 72´ Spielminute. So stecke er sich selbst den Ball zwischen zwei Frankfurtern in den Strafraum durch und lupfte den Ball über den querlegenden Trapp zum 4:1 ins Tor als wäre er gerade erst mit 24 Jahren zu uns gekommen. Das Stadion explodierte und die Jubelekstase kannte keine Grenzen.

Aber die Traumwandlerei war noch nicht vorbei und so schob Arjen Robben in der 78´ Spielminute nach Kopfballvorlage von Alaba locker zum 5:1 ein und spätestens nach diesem Jubel war die Stimme nun endgültig am Ende. So ein Fußballmärchen kann sich keiner ausdenken. Es war wie in einem schlechte Kitschfilm und der Fußballgott höchstpersönlich muss das so in die Wege geleitet haben, oder eben wie unsere Herren aus der Führungsetage sagen: „In einem Hollywoodfilm hätte der Regisseur das genauso machen lassen.“

Robben hatte danach sogar noch die Möglichkeit seinen 100sten Bundesligatreffer zu erzielen, aber das wäre dann vielleicht sogar zu viel für die Bayernseele gewesen. Sei es wie es sei, es war ein Fest an diesem Tag und die wohl emotionalste Meisterschaft der letzten Jahre, wie man wohl an der Stimmung im Stadion gemerkt haben sollte.

Die Freude über die erneute Meisterschaft war riesig und es wurde im Stadion ordentlich gefeiert.
Jetzt nach dem Spielbericht möchte ich noch einmal auf die Stimmung in der Südkurve eingehen. Es war für mein Empfinden die beste Saisonleistung der Süd und es gab einige Gänsehautmomente (auch toi, toi, toi, dass die Stimme bis zum Schlusspfiff durchgehalten hat). Alle sind völlig eskaliert bei den Toren (besonders den Toren unserer Legenden) und die Feier der Meisterschaft war sehr emotional (auch wenn man kurz befürchtet hat, dass es als der Zaun erklommen wurde einen Platzsturm gibt, wie vor ein paar Jahren zuvor schon einmal). Als dann die drei ihre Abschiedsreden hielten, vor allem die von Franck war besonders emotional, konnte man zig erwachsene Männer (Frauen natürlich auch) weinen und Tränen verdrücken sehen, was auch noch mal die Emotionalität dieser Spieler und deren Verbundenheit mit unserem Verein und den Fans verdeutlicht. Außerdem wurde wieder ein Statement gesetzt, in dem man während und nach dem Spiel unseren Cheftrainer Niko Kovac huldigte und sich hinter diesen stellte. Das hat ihn sichtbar berührt (in Nahaufnahmen konnte man anbahnende Tränen erkennen und er applaudierte mitten im Spiel Richtung Kurve und hob den Daumen) und sollte auch bei den Bossen Eindruck gemacht haben, dass die ganze Kurve geschlossen hinter dem Trainer steht.

Nach der Feier ging es dann wieder über die Esplanade zurück zum Bus, der diesmal in der Pole Position auf dem Parkplatz stand und so ging es auch recht zügig wieder auf die Autobahn. Da das Bier ausging, haben sich die beiden Gewinner des diesmaligen Tippspiels zusammengetan, um vom Gewinn des Potts (der diesmal aufgrund der guten Stimmung und der Tatsache, dass der Bus vollbesetzt war recht hoch ausfiel) und haben an der nächsten Raststätte zwei Kisten Hofbräuhaus (auch a guads Bier) gekauft und es gab Freibier, zur Feier des Tages. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal. Die Stimmung im Bus nach dem Spiel war natürlich genauso gut wie im Stadion und außer der Pause in Geiselwind, die jedes Mal eingelegt wird, ging es dann auch wieder ohne Unterbrechungen über Weißkirchen, Frankfurt Flughafen, Medenbach und Bad Camberg nach Niederbrechen Bahnhof, wo unsere Fahrt gegen 2 Uhr nachts dann auch endete.
Es war mir ein Fest die Mannschaft über die gesamte Saison zu unterstützen und ich freue mich schon auf die kommende Bundesligasaison, und auf einen Sieg im DFB-Pokalfinale. Scheiß RedBull, gegen den modernen Fußball, Fuck RB

Dies ist ein informelles Gedächtnisprotokoll des Beisitzers Yannik Neukirch und enthält eigene Meinungen und Ansichten, welche nicht zwingend der Allgemeinheit oder allen anderen Anwesenden dieser Busfahrt entsprechen.